Börsengang von Polytec - Capvis zieht sich nach fast sechs Jahren zurück

Im Zuge des Börsengangs an der Wiener Börse der oberösterreichischen Polytec Holding AG, einem der führenden Zulieferer der Automobilindustrie im Kunststoffbereich, verkaufte Capvis ihre Anteile. Der Preis wurde mit 7,75 Euro je Aktie festgesetzt. Das Angebot war überzeichnet. Das Capvis Team hat mittlerweile acht Unternehmen an die Börse gebracht. Darunter waren sia Abrasives (Schleifmittel, im Jahre 1999), Saia-Burgess (Automobilzulieferer, im Jahr 1998), Komax (Kabelverarbeitungsmaschinen, im Jahr 1997) oder Phonak (Hörgerätehersteller im Jahr 1994).

Die von Capvis Equity Partners AG, Zürich, exklusiv beratenen Funds Capvis (C.I.) Ltd. und Capvis General Partner II Ltd. steigen unter der Voraussetzung einer kompletten Ausnutzung der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) vollständig bei der Polytec Holding AG aus. Der Greenshoe beträgt rund 1,7 Millionen Aktien, das entspricht 15 Prozent des Angebotsvolumens bzw. 7,8 Prozent des Kapitals. Vor dem Börsengang war Capvis mit 63,6 Prozent an Polytec beteiligt. Der Gründer und CEO Friedrich Huemer bleibt mit über 30 Prozent grösster Einzelaktionär.

1986 gründete Friedrich Huemer das Unternehmen POLYTEC ELASTOFORM in Marchtrenk bei Linz zur Herstellung von Industrieteilen aus PUR Elastomeren. Mitte der Neunzigerjahre konzentrierte sich die POLYTEC GROUP durch den Ausbau der Division Car Styling ganz auf die Automobilindustrie. Gemeinsam mit den Automobilherstellern entwickelt und produziert das Unternehmen Komponenten aus Kunststoff und Metall für den Innen- und den Aussenbereich von Fahrzeugen, vorwiegend als Originalzubehörteile.

Capvis stieg im Herbst 2000 mit einem Leveraged Buyout bei der POLYTEC GROUP mehrheitlich ein. Im Jahr 2001, bereits kurz nach dem Einstieg von Capvis, erfolgte die Übernahme von zwei Werken des Automobilzulieferers Lear in Italien und Schweden (Polytec Composites Italien und Schweden) und Avo in Belgien. Im folgenden Jahr wurden Thermoplast von der Dana Corp. und Riesselmann in Deutschland erworben. Der letzte grosse Schritt war die Zusammenführung von Findlay Europe und Polytec im Jahre 2004 durch Capvis, die zuvor den bekannten Hersteller von Türverkleidungen im Automobilbereich separat übernommen hatte.

In den letzten fünf Jahren baute damit die POLYTEC GROUP die verschiedenen Divisionen, und insbesondere die Automotive Systems Division kontinuierlich aus. Die absolute Ausrichtung auf Innovation und Kundenorientierung sowie die selektive Akquisitionsstrategie schlugen sich auch in einer bemerkenswerten Umsatzentwicklung nieder: Innerhalb der letzten fünf Jahre konnte die POLYTEC GROUP den Umsatz von ca. 80 Millionen Euro im Jahr 2000 auf ca. 500 Millionen Euro im Jahr 2005 versechsfachen. Im vergangenen Jahr erzielte die POLYTEC GROUP einen EBITDA von 42 Millionen Euro und einen EBIT von 25 Millionen Euro. Die Gruppe beschäftigt rund 3700 Mitarbeiter an 23 Standorten.

Das Bankenkonsortium wurde von Lehman Brothers und der Bank Austria Creditanstalt als Joint Bookrunners geführt, Capvis wurde von Lilja & Co. Zürich als unabhängigem Kapitalmarktexperten und Wolf Theiss Rechtsanwälten Wien beraten.

Capvis ist die führende Private Equity Gesellschaft in der Schweiz und wurde im März 2006 zum fünften Mal in Folge von «Private Equity International» als «Best Private Equity House in Switzerland» ausgezeichnet. In Österreich ist Capvis seit Anfang 2006 bei der ACP GmbH Wien (All Computer Products), dem führenden österreichischem IT-System Haus, mehrheitlich beteiligt. Unternehmensziel von Capvis ist die aktive, unternehmerische Weiterentwicklung der Beteiligungen zusammen mit dem Management. Die von Capvis beratenen Funds investieren als Mehrheitsgesellschafter in mittelständische Unternehmen in der Schweiz, in Österreich und Deutschland. Derzeit berät Capvis exklusiv Funds mit einem Volumen von 540 Millionen Euro, die an zehn Unternehmen mit einem kumulierten Umsatz von circa 1,5 Milliarden Euro und über 7500 Mitarbeitern beteiligt sind.

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